Babelfisch

Der Babelfisch ist klein, gelb, blutegelartig und wahrscheinlich das Eigentümlichste, was es im ganzen Universum gibt. Er lebt von Gehirnströmen, die er nicht seinem jeweiligen Wirt, sondern seiner Umgebung entzieht. Er nimmt alle unbewussten Denkfrequenzen dieser Gehirnströme auf und ernährt sich von ihnen. Dann scheidet er ins Gehirn seines Wirtes eine telepathische Matrix aus, die sich aus den bewussten Denkfrequenzen und Nervensignalen der Sprachzentren des Gehirns zusammensetzt. Der praktische Nutzeffekt der Sache ist, dass man mit einem Babelfisch im Ohr augenblicklich alles versteht, was einem in irgendeiner Sprache gesagt wird. Die Sprachmuster, die man hört, werden durch die Gehirnstrommatrix entschlüsselt, die einem der Babelfisch ins Gehirn eingegeben hat. Mittlerweile hat der Babelfisch dadurch, dass er alle Verständigungsbarrieren zwischen den verschiedenen Völkern und Kulturen niederriss, mehr und blutigere Kriege auf dem Gewissen als sonst jemand in der ganzen Schöpfungsgeschichte.

Der Babelfisch und Gott

Dass so ein wahnsinnig Nützliches wie der Babelfisch sich rein zufällig entwickelt hat, ist verdammt unwahrscheinlich. So sind ein paar Denker zu dem Schluss gelangt, der Babelfisch sei der letzte und entscheidende Beweis dafür, dass Gott nicht existiert. Die Argumentation verläuft ungefähr so:
  • Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere, sagte Gott, denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.
  • Aber, sagte der Mensch, der Babelfisch ist doch eine bewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumentation zufolge, nicht. Q.e.d.
  • Ach, du lieber Gott, sagte Gott, daran habe ich gar nicht gedacht, und löste sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
  • Na, das war aber einfach, sagte der Mensch und beweiste, weils gerade so schön war, dass Schwarz gleich Weiss war, und kam wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben.


Zweifel an der Theorie

Die meisten fahrenden Theologen behaupten, dieser ganze Streit sei absoluter Humbug. Aber er hinderte Oolon Coluphid nicht daran, ein kleines Vermögen zu verdienen, indem er ihn zum Thema seines neusten Bestsellers Na, lieber Gott, das wars dann wohl machte.
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