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Gedankennetzwerk

Das Gedankennetzwerk (auch: Kollektivgedächtnis) ist ein unterbewusstes Netzwerk, welches in jeder grösseren Nazra-Aglomeration entsteht. So ist jeder Nazra mit seinen Nächsten verbunden, und je höher die Zahl, desto grösser werden der Umkreis des Netzwerks und die Intensität des Informationsaustausches.

Individuell

Das Kollektivgedächtnis darf nicht mit einem kollektiven Bewusstsein verwechselt werden. Ein Nazra mag fühlen, wenn es seinem Nachbarn nicht gut geht, je nachdem mag er auch wissen, was ihn bedrückt, aber er kann weder seine Gedanken lesen, noch seine Taten voraussehen oder sie gar beeinflussen. Einzig verliebte Nazra mit einer starken Verbindung zueinander können durch das Netzwerk Gedankenfetzen austauschen und die Gefühle des Anderen jederzeit wahrnehmen.

Im Normalfall ist das Gedankennetzwerk jedoch eher mit einer grossen Datenbank zu vergleichen, in der man Erfahrungen und Erinnerungen der Öffentlichkeit freigeben kann. Die anderen Teilnehmer können, müssen aber nicht darauf zugreifen (die Entscheidung darüber wird vom Unterbewusstsein gefällt). Informationen von hoher Wichtigkeit werden grundsätzlich von jedem Teilnehmer aufgenommen oder ihre Kernaussage zumindest erahnt.


Gesellschaftlich

Auch für die Gesellschaft spielt das Gedankennetzwerk eine zentrale Rolle. Entstehen in einer Gruppe Ängste oder Probleme, so wird dies in kürzester Zeit allen Teilnehmern bewusst. Infolgedessen beginnt jeder, eigene Lösungansätze zu entwickeln, die wiederum in das Netzwerk eingespeist und von den anderen beurteilt werden. Liegt eine allgemein akzeptierte Lösung vor, erlangen die betroffenen Nazra mehr oder weniger zeitgleich die entsprechende Erkenntnis, oft in Form eines Geistesblitzes, und das Problem kann gelöst werden.

Ein ähnliches Verfahren wird eingesetzt, um regelmässige Abstimmungen zu realisieren. Mit Hilfe eines technischen Verstärkers wird die Problemstellung an das Netzwerk übergeben und kurz darauf liegt das Abstimmungsergebnis in Form einer Tendenz vor. Derartige Ergebnisse fallen meist sehr deutlich aus, da die Nazra ihre Gefühle und Eindrücke ja bereits vor der Wahl rege austauschen.


Deferieren

Ist ein Nazra mit einer Fragestellung überfordert, kann er sich auch selbst in einen Trancezustand versetzen, um sein Problem an das Gedankennetzwerk zu übergeben. Dies wird Deferieren genannt und findet normalerweise in kleinen Gruppen statt, etwa wenn mehrere Nazra vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe stehen. Der Vorgang kann mehrere Minuten dauern und wirkt auf einen Aussenstehenden, als starrten sie gemeinsam Löcher in die Luft.
Kategorien: Kultur