Magierkram 2012-01

Zwischen Ardil und Norian baute sich Spannung auf, denn beide zeigten ein Interesse an Daliseyas Schwester Yanea. Kein Wunder also, blieb der Drachenjünger vorerst lieber in Veria Talis, um die Situation im Auge zu behalten. Doch zunächst gab ihm Norian eine Aufgabe. Mit seinem Drachenblut sollte es ihm möglich sein, die Tür eines Gewölbes zu öffnen, welches zum Schutz eines besonderen Medaillons errichtet worden war. Ardil willigte ein, forderte jedoch eine Begleitung für dies Unterfangen. Er hatte auf Yanea gehofft, doch Norian hatte rechtzeitig einen Hexenmeister namens Marel gefunden, der ihn also unterstützte. Gemeinsam wurden sie in die Kupperspitzen im nördlichen Sarkonien teleportiert und machten sich sogleich an die Arbeit - ungeachtet der Tatsache, dass sie damit bald einen sarkonischen Schatz nach Veria Talis bringen würden. Das Gewölbe entpuppte sich mit Rätselverstrickungen und Herausforderungen als Musterbeispiel wie aus dem Lehrbuch - inklusive Schlüsseln, Truhen und besonderen Gegenständen, von denen es die metallene Klaue Ardil besonders angetan hatte. Den grossen Abschluss bildete ein steinerner Golem, der von Marels zahlreich beschworenen Bestien jedoch mühelos in Stücke gerissen wurde. Das Ziel ihrer Anstrengungen, ein reich verziertes Amulett aus weissgoldenes, mit einem rot glühendem Edelstein besetzt, war damit in ihrem Besitz. Trotz Marels Einwand versuchte Ardil, es auszuprobieren, doch er fand keinen Weg, es zu aktivieren. So liessen sie sich wieder nach Veria Talis zurückteleportieren und berichteten vom erfolgreichen Abschluss ihrer Mission. Anschliessend sprach Ardil erneut mit Yanea, denn mit dem Medaillon brauchte Norian sie nicht mehr als Beschützerin der Stadt - oder doch? Zumindest liess sie sich nicht überzeugen, mit ihm nach Silberstein zurückzukehren und auch Norians spontane Blumenlieferung, die er ihr aber in seinem Namen überreichte, war für Ardil mehr ein Tritt ins Fettnäpfchen. Bald darauf wurde es Norian zu bunt und er teleportierte Ardil flugs gegen seinen Willen nach Zweienfels zum Rest der Gruppe, wo sie sich im nächstbesten Gasthaus ein Bier gönnten.

Wie sich dort bald herausstellte, wurde das Dorf tatsächlich von Wölfen bedroht. Allerdings wurden jene Wölfe von Goblins geritten und diese warfen mit magischen Geschossen und Feuerbällen um sich, was den nächtlichen Kampf nicht gerade leicht machte. Vier der Söldner liessen dabei ihr Leben und auch einige Zelte standen in Flammen, als der letzte noch auf der Flucht von Kethols Pfeilen erwischt wurde. Wenigstens gab das Wolfsfleisch am nächsten Tag ein gutes Abendmahl ab und so genossen sie den Lohn der Mühe wieder im Gasthaus, wo sie ausserdem Kethols Geburtstag nachfeierten. Mit einem kleinen Ständchen und Ardils dazugehöriger Tanzeinlage sorgten sie für Stimmung bis tief in die Nacht hinein.
Am nächsten Tag führte sie ihr Weg weiter durch das neue Fürstentum, brachte sie an mürrischen bis griesgrämigen Bauern vorbei, liess sie ein gebrochenes Mühlrad mit ein bisschen Magie mühelos reparieren, führte sie durch ein stinkendes Fischdorf - oder was Ardil betrifft: in grossem Bogen um jenes herum - bis hin nach Erlenwall, wo sie doch endlich sehr freundlich aufgenommen wurden. Der kleine Weiler mit acht Seelen war so unbedeutend, dass seit über 10 Jahren dort keine Steuern mehr erhoben wurden und das einzig Interessante dort eine hübsche Bauerntochter, die sich nur zurückhaltend mit an den Tisch setzte.

Die Gruppe beschloss also, am nächsten Tag wieder südwärts bis nach Athenweil zu reisen. Doch in jener Nacht holte ein knöchernes Windspiel Ardil, Grimmnir und Kethol aus ihren Zelten. Grimmnir wurde spontan zur Lichtsäule und so wagten sie sich vorsichtig an das Lichtlein heran, dass sich am Ufer entlang auf sie zubewegte. Die seltsame Erscheinung entpuppte sich als ein kleines, dürres und äusserst quirrliges Männchen namens Zerahin, der als reisender Händler unterwegs war und stets an guten Geschäften interessiert war. Vielleicht zu gut, wie die Gruppe bald feststellte - in seinem übergrossen Rucksack schien er nämlich jeden nur erdenkliche Gegenstand bei sich zu tragen, vom Jadebogen bis zur Drachenschärpe, von einer Flasche Jungbrunnenwasser bis zum Mönchsgürtel. Und das alles gab er für nur eine handvoll Goldmünzen feil. Zumindest, bis er Kethols selbstgeschmiedeten Zauberring in die Finger bekam. Wie einen Schatz behütete er diesen und liess im Gegenzug auch noch einen unglaublich wundervollen Ehering sowie überaus mächtige Schutzgegenstände springen. Ein Tausch, den Kethol bald bereuen würde? Zumindest war am nächsten Tag noch alles da, als er Saralynn nach einem kurzen Spaziergang einen Heiratsantrag machte und ihr dabei den Ring vorzeigte. Mit freudestrahlenden Augen nahm sie den Antrag an und klebte fortan geradezu an Kethol, während die Gruppe nun endlich weiter nach Athenweil ritt.

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